Vor dem Meisterschaftsstart am 17. August haben die Oberliga-Fußballer des VfB 03 in der Vorbereitung noch ein strammes Programm vor sich. Den Anfang macht an diesem Samstag das Freundschaftsspiel gegen den SC Eintracht Hohkeppel. Anpfiff der Partie gegen den Regionalliga-Absteiger ist um 17 Uhr auf der Anlage an der Hoffeldstraße.

Ursprünglich wollten die Hildener gegen den SV Wacker Obercastrop testen. Dort arbeitete Toni Molina, Sportlicher Leiter des VfB 03, vor seiner Rückkehr zu seinem Heimatverein als Chefcoach. Das Team von Tim Schneider war schon gespannt auf den Auftritt von Kevin Großkreutz– der Weltmeister von 2014 spielt seit zwei Jahren für den Westfalenligisten. „Daher auch der Termin am Samstag, denn die Castroper wollten abends noch einen Abstecher in die Altstadt machen“, berichtet Tim Schneider. Dann erfolgte die Absage wegen eines zeitgleichen Pokalduells. Jetzt stellt der Chefcoach des VfB 03 seine Mannschaft auf Hohkeppel ein. „Das ist ein richtig starker Gegner und wird ein echter Härtetest, die Generalprobe für die Saison“, betont Schneider mit Blick auf die erfahrenen Akteure in der Eintracht-Truppe.

Inwieweit die Begegnung tatsächlich Erkenntnisse über den Zustand seines Teams bringt, bleibt abzuwarten. Denn mit Phil Zimmermann und Maximilian Wagener droht der Ausfall zweier wichtiger Spieler. Während Zimmermann einen Magen-Darm-Infekt auskuriert, hat der frischgebackene Vater Wagener mit dem eigenen Nachwuchs zu tun. Klar ist für Tim Schneider nur: „Beide sind in der Mannschaft gesetzt.“ Da auch Torhüter Yannic Lenze als Stammkraft unumstritten ist, bleiben also noch acht vakante Positionen in jener Elf, die in die neue Oberliga-Runde startet. „Wir schauen, dass wir da noch etwas probieren“, kündigt Schneider an.

Vor allem die unerwartete Niederlage beim ASV Mettmann dürfte noch etwas Nachhall finden, auch wenn der VfB-Coach lieber abwiegelt. „Das war in der ersten Halbzeit eine ganz junge, zusammengewürfelte Truppe, der es an Spielpraxis fehlte, auch einige U19-Akteure waren dabei. Es fehlte komplett an der Kommunikation“, erklärt der 43-Jährige und führt aus: „Das war bewusst so gemacht. Wir wollten auch sehen, wer in der Lage ist, das Kommando an sich zu reißen. Allerdings hatten wir nicht erwartet, dass wir zur Pause zurück liegen, aber wie haben es viel zu wild gemacht und hatten viele taktische Fehler. Die Jungs müssen daraus lernen.“ Schneiders einziger Kritikpunkt: „Man kann Kampf und Einsatzwillen zeigen – das habe ich nur bei Emmanuel Yeboah gesehen.“

Das letzte Testspiel am Mittwochabend (19.30 Uhr) beim letztjährigen Landesliga-Fünften FC Remscheid ist vor allem der Breite des Hildener Oberliga-Kaders geschuldet. „Wir brauchen ein paar Spiele, um auch allen gerecht zu werden. Es reicht nicht, wenn sich jeder nur 45 Minuten zeigen kann, sondern die Jungs müssen auch über 60 oder 90 Minuten zum Einsatz kommen“, erläutert Schneider. Im Pokalduell am Sonntag, 10. August beim Bezirksligisten Sparta Bilk gilt das vor allem für jene Fußballer, die sich im Kader einen Platz unter den ersten 15 erkämpfen.

Einen ganz anderen Stellenwert hat jene Begegnung, die für die Hildener vier Tage vor dem Oberliga-Auftakt gegen Ratingen 04/19 im Terminkalender steht. Denn am Mittwoch, 13. August, kommt Zweitligist Fortuna Düsseldorf zum freundschaftlichen Vergleich ins Stadion am Bandsbusch. Für den VfB 03 ist das wie ein Sechser im Lotto, nicht nur aus sportlicher Sicht, denn der Klub hofft auch auf eine volle Tribüne und entsprechende Einnahmen. Anstoß der Begegnung ist um 19 Uhr. Der Sportliche Leiter Toni Molina unterstreicht: „Es ist uns eine große Freude und Ehre, Fortuna Düsseldorf in Hilden willkommen zu heißen. Für unsere Spieler ist es eine großartige Erfahrung, sich mit Profis messen zu dürfen.“

Ähnlich sieht es Tim Schneider, der das letzte Testspiel gegen die Fortuna im Juni 2022 aus gutem Grund wegen seiner kirchlichen Trauung verpasste – ebenso wie sein damaliger Co-Trainer Henry Schmidt, der dazu eingeladen war. Für den B-Lizenz-Inhaber Schneider ist es nun also die Premiere. „Gegen einen Zweitligisten zu spielen, ist eine super Sache. Für die Jungs ist es sowieso ein Erlebnis, aber auch ich freue mich darauf, das Warm-Up der Profis zu beobachten oder auch etwas vom Coaching des Kollegen mitzubekommen“, sagt er.